Platzmangel in NRW

Zahlen und Fakten zur aktuellen Lage der Betreuungssituation

Seit 2013 hat jedes Kind spätestens ab dem ersten vollendeten Lebensjahr einen rechtlichen Anspruch auf Betreuung in der Tagespflege oder Kita. Um den U3-Ausbau voranzutreiben, wurden seit Herbst 2008 in Nordrhein-Westfalen bisher insgesamt zehn verschiedene Förderprogramme mit einem Gesamtfördervolumen von über einer Milliarde Euro aufgelegt.

Heute müssen wir feststellen, dass die Anzahl der Plätze nicht ausreicht und dies auch Auswirkungen auf die  Qualität der bestehenden Plätze hat. Wegen des Platzmangels werden Kitas überbelegt, es müssen teilweise abgängige Gebäude genutzt werden, in denen keine zeitgemäße Betreuung möglich ist und selbst Plätze in Einrichtungen, deren pädagogische Arbeit beispielsweise nicht mit dem Maßstab der Eltern vereinbar ist, müssen genutzt werden, weil es keine Alternativen gibt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat bereits 2016 für NRW einen Betreuungsbedarf mit 41,9 Prozent für 0- bis 3-Jährige und für 3- bis 6-Jährige mit 96,2 Prozent angegeben.

Aktuelle Zahlen aus NRW

Im Januar 2019 wurde eine Anfrage zum Ausbaustand der Kindertagesbetreuung in NRW-Kommunen an die Landesregierung gestellt. Demnach liegen die Betreuungsquoten in NRW durchschnittlich bei 27,2 Prozent für U3- und bei 91 Prozent für Ü3-Kinder, womit deutlich wird, dass der Ausbau noch lange nicht beendet ist. Ebenfalls belegt die Antwort des MKFFI wie unterschiedlich der Ausbau in den einzelnen Kommunen voranschreitet: In 16 Kommunen liegt die U3-Betreuungsquote unter 20 Prozent, lediglich zehn Kommunen bieten eine Betreuungsquote von über 35 Prozent an. Eine Quote von 41,9 Prozent wird in keiner Kommune erreicht.

Ähnliches im Ü3-Bereich: In 60 Kommunen liegt die Betreuungsquote unter 90 Prozent und nur 23 Kommunen bieten eine Betreuung von über 96 Prozent der 3- bis 6-jährigen Kinder an.

Der Platzmangel in NRW stellt aktuell viele Familien vor große Herausforderungen.

Autor: Irina Prüm


Quelle: kita.news

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